Schachmatt für Liebe

Premiere, MISTELBACH / Liebe, Politik, Verschwörung: Rüdiger Hentzschel inszeniert "Chess" mit dem A capella Chor Weinviertel. Zusatzvorstellung am 11. April eingeschoben.

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Dieses Mal hat es sich der A capella Chor Weinviertel alles andere als leicht gemacht, die Herausforderung jedoch gekonnt gemeistert: Für seine diesjährige Musiktheater-Produktion wählte der Chor Chess, ein Musical von Benny Andersson und Björn Ulvaeus (von der Popgruppe ABBA) aus dem Jahr 1984, das den Kalten Krieg der ehemaligen Sowjetunion und der Vereinigten Staaten thematisiert, die Konkurrenz zweier Schachspieler als Mittelpunkt hat und mit Verschwörung, Liebe und Eifersucht ausgeschmückt wird. Regie führt - wie auch schon bei Sweeney Todd und My Fair Lady - Rüdiger Hentzschel. Und auch dieses Mal ist die Inszenierung mehr als gelungen: Ein großartiger Abend! Das Orchester unter der Leitung von Andreas Schacher ist vor allem im ersten Akt beinahe durchgehend am Spielen und führt galant durch die unterschiedlichen Musikgenres - von sanften Geigentönen bis zu kräftigen Gitarrenriffs, mal quirlig-lebendig, mal bedächtig und melancholisch. Das Bühnenbild (C.A. Fath) durch wenige Handgriffe verwandelbar und mit einem Schachbrett als dominantem Element, mit dem durch Lichteffekte und Filmeinspielungen subtil gespielt wird. Inmitten der schwarzen Bühnenwände: Glockenhosen, Plateau-Schuhe, schrille Farbkombinationen und viel Glitzer. Eine großartige Leistung von Aleksandra Kica (Kostüm) und Doris Wiesinger (Maske). Ebenso großartig die Leistung von Eva Klug (Choreografie) denn eine der Herausforderungen von Chess ist der große Einbezug des Ensembles. In insgesamt 16 Szenen verwandeln sich die Chormitglieder in die unterschiedlichsten Rollen, singen und tanzen die Lieder mit großartiger Bühnenpräsenz.

NÖN 1.4.2014, Carina Rambauske

Umjubelte Premiere des Musical "Chess" in Mistelbach

© Ilse Reitner

Die Aufführung: Dem gesamten Team des A capella Chores ist sehr professionelles Musiktheater gelungen. Die Einsatzfreude aller 95 Beteiligten (fast nur Weinviertler) – bestehend aus 34 Chorsängern und Hauptdarstellern, 20 Off-Chorsängern hinter der Bühne, 22 Musikern und je 10 Personen des Leading Teams und helfender Hände ist enorm. Nachdem die musikalischen Proben bereits im Oktober begannen, folgten heuer die szenischen Proben an neun Wochenenden zu je 16 Stunden. Der Erfolg ist der Lohn des enormen Einsatzes.

Ilse Reitner / Bezirksblätter / meinBezirk.at mit vielen Bildern